Kulturhaus Osterfeld investiert über 337.000 Euro für Kurs- und Seminarräume unter dem Dach

In Rekordzeit sind sie entstanden – die neuen Räumlichkeiten im vierten Obergeschoss des Kulturhauses Osterfeld. Die laufenden Belegungen der vorhandenen Räume waren längst an ihre Grenzen gestoßen.

PZ-Redakteur Walter Kindlein

Hoch zufrieden mit dem Ergebnis des Umbaus: Architekt Christian Helms (links), Osterfeldgeschäftsführer Gerhard Baral sowie die Vorsitzende des Fördervereins für das Kulturhaus Osterfeld e.V., Hannelore Schimpf. Foto: PZ/Seibel

So entwickelte das Kulturhaus Osterfeld zusammen mit dem Pforzheimer Architekt Christian Helms ein Konzept zum weiteren Ausbau der Flächen im Dachgeschoss. Doch erst mit großer Unterstützung des “Fördervereins für das Kulturhaus Osterfeld e.V.” wurde es dann möglich, den dritten Ausbau im Osterfeld anzugehen und zwei weitere Räume zu schaffen. Der bisherige Möbelfundus, welcher in der nun ausgebauten Fläche unter-gebracht war, wurde in ein Gebäude in der Nachbarschaft ausgelagert. Somit stehen jetzt im Kulturhaus Osterfeld zehn Kurs- und Seminarräume zur Verfügung, jedoch nur das vierte Stockwerk mit seinen nunmehr fünf Räumen kann ganztägig genutzt werden.

Architekt Christian Helms hat mit dieser Baumaßnahme bereits zum dritten Mal für das Kulturhaus Osterfeld die komplette Planung und Bauleitung übernommen ? und das in hervor-ragender Zusammenarbeit mit dem Projektmanagement von Adam Farkasch und Gerhard Biehmelt vom Pforzheimer Hochbauamt sowie dem Baustatikbüro Siegfried Neumann, wie der Architekt betont. Ebenso zufrieden zeigten sich Helms und Osterfeld-Geschäftsführer Gerhard Baral mit den beteiligten Handwerksbetrieben, die fast alle bereits an den vorausge-gangenen Umbaumaßnahmen beteiligt waren: Sie hätten hervorragende Arbeit geleistet – und die neuen Räume zwei Wochen früher als geplant der Bauherrschaft übergeben. Ab 21. September können die neuen Räume für die Aktivitäten des Kulturhauses Osterfeld genutzt, aber ebenso von Vereinigungen, Firmen oder Einzelpersonen gemietet werden. Haben die neuen Räume doch die erforderliche technische Ausstattung für Kurse und Seminare, wobei sie in unterschied-lichen Varianten bereit gestellt werden: mit Bestuhlung samt Tischen, der parlamentarischen Bestuhlung oder ganz ohne Mobiliar. Die Räume können von 10 bis 70 Personen genutzt werden und stehen ganztägig zur Verfügung. In ihrer Gestaltungssprache sind sie den anderen Räumlichkeiten des vierten Obergeschosses angeglichen. Zu sehen sind in den Räumen überdies Fotoarbeiten, etwa von Winfried Reinhardt, der seit vielen Jahren die Arbeit im Kulturhaus Osterfeld dokumentiert. Und nicht zuletzt: Die Räume bieten mit ihren großen Atelierfenstern nach Süden einen herrlichen Blick über die Goldstadt und in den Nordschwarzwald. Klimatisiert sind sie obendrein durch ihre Ausrichtung.

 

Neue Statik

Zufriedenheit herrscht beim Auftraggeber nicht allein über die geleistete Arbeit, sondern auch über die finanziellen Belange: Denn auch bei der dritten Baustufe seien die Kosten durch das Architekturbüro einmal mehr gehalten worden. “Dies zeigt, dass mit guter Planung ein gut gestaltetes Projekt mit einer schnellen Bauabwicklung erfolgen kann”, so Hannelore Schimpf als Vorsitzende des Fördervereins (siehe Artikel nächste Seite).
Dabei war der Dachausbau alles andere als eine leichte Übung für Architekt und Handwerksbetriebe: Das bisherige Notdach in seiner Grundkonstruktion von 1948 musste völlig überarbeitet und mit einer neuen Statik versehen werden. Die Räume wurden dann zum Großteil im Holzbau ausgeführt, die Trenn-wände im Trockenbau erstellt. Wobei auf eine besonders gute akustische Abtrennung Wert gelegt wurde.

Reizvolles Detail: Gerhard Baral macht es sich in der Sitzecke auf dem Gang bequem. Foto: PZ/Seibel

Die Kosten

Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 337.950 Euro. Davon hat der “Förderverein für das Kulturhaus Osterfeld e.V.” über die Zuwendung seiner rund 550 Mitglieder 185.300 Euro beigetragen, die Stadt Pforzheim ? für eine schadhafte Brandschutzwand in deren Gebäude ? einen Betrag von 40.000 Euro übernommen. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich hingegen mit 112.650 Euro. Wobei die Auszahlung statt im geplanten Zeitraum nach 2015 schon in diesem Jahr erfolgt.
Der Grund: Weitere Maßnahmen im Bereich der Soziokulturellen Zentren im Lande wurden über das Konjunkturpaket II der Bundesregierung finanziert. So kann das Land seinen Anteil schon in diesem Jahr auszahlen. Angenehme Folge: eine enorme Zinseinsparung.

Für die Ausstattung der Räume wurden nochmals 13.446 Euro verwendet, jeweils die Hälfte kommt vom Förderverein und vom Land. Somit bringt der Förderverein insgesamt 192.023 Euro auf, das Land 119.373 Euro.

Nicht zu vergessen: die enorme Eigenleistung im Vorfeld der Ausbaumaßnahme, wozu insbesondere die Abbrucharbeiten gehören. Auch hierdurch konnten die Kosten in einem vernünftigen Rahmen gehalten werden.

Hell und großzügig:die neuen Räumlichkeiten unter dem Dachdes KulturhausesOsterfeld. Foto: PZ/Seibel

So sah?s vor dem Umbau auch auf den jetzt erschlossenen Flächen aus. Foto: PZ/Seibel

Anspruchsvolle Arbeit erledigt: Architekt Christian Helms. Foto: PZ/Seibel