Meine Damen, meine Herren,
liebe Freunde und Förderer des Kulturhauses Osterfeld,

heute Abend habe ich die besondere Ehre unseren 2. Vorsitzenden des Fördervereins, Herrn Daum gewissermaßen zu verabschieden und ihm Dank zu sagen für die seit Gründung am 21. Juni 1990 ununterbrochene Begleitung unserer Arbeit zum Wohle des Kulturhauses.

Lieber Herr Daum, ich habe volles Verständnis, dass Sie sich nun nach so langer Zeit nicht mehr um uns, der Sparkasse und den vielfältigen Aufgaben in Stadt und Gesellschaft widmen wollen. Jetzt ist es auch Zeit, das Leben im Unruhestand mit etwas weniger Termindruck zu genießen. Dazu wünschen wir Ihnen alles Gute.

Wir waren 18 Jahre lang ein klasse Team!

Wissen Sie noch wie alles begann?
Ich wollte dem Haus sichtbar den Rücken stärken,die Treppe von ganz oben kehren und Menschen ansprechen, die in unserer Stadt eine besonders hervorgehobene Rolle haben.

Da galt es zunächst einmal einen Vorstand zu begründen und später dazu 30 Beiräte zu gewinnen.

Nun – ein Anruf von mir bei Ihnen genügte ? wir sprachen ? und Sie sagten spontan zu! Wir kannten uns damals ja nur “von weitem”.

Das ist es ja, was ich an Ihnen so schätze, Verlässlichkeit, Spontanität, Kontinuität, Ihre strategische Vorgehensweise.

Sie haben dann ja auch dafür gesorgt, dass ein weiteres Vorstandsmitglied der Sparkasse in der Person von Stephan Scholl ihr Nachfolger wird.

Wir wollten unbedingt erreichen, dass das Osterfeld ein in der Bürgerschaft anerkanntes Haus mit hervorragender Ausstrahlung für die Stadt wird ? und ich denke, das kann man heute sagen ? das ist es geworden und das mit Sicherheit auch durch Ihr Wirken in diesem “kreditwürdigen” Vorstand.

Wir wollten gemeinsam mithelfen, dass ein paar enthusiastische, in Improvisation geübte junge Typen vom Goldenen Anker große Pläne verwirklichen und das alte Stadttheater in ein Kulturzentrum besonderer Art verwandeln konnten.

Aber wie sollte das ohne Geld gehen, noch dazu mit Leuten aus dem aufrührerischen linken alternativen Lager? Denen traute man zu jener Zeit ja nichts Rechtes zu. Der Stadtrat war überaus skeptisch und nicht leicht zu überzeugen.

Den Kopf voller Ideen und Tatkraft, körperlichem Einsatz und vielen Stunden an ehrenamtlicher Mithilfe nötigten diesen Kulturbegeisterten dann einigen Respekt ab.

Mit unserer Doppelspitze, verstärkt durch den Schatzmeister, Herrn Dr. Kunadt, gelang es uns zusammen mit 30 Beiräten, von denen heute noch 9 Beiräte im Amt sind, in die Bürgerschaft hineinzuwirken und für unsere Ideen einer Kulturlandschaft in Pforzheim zu werben.

Wir starteten mit 55 Mitgliedern und 13.000.- ? im ersten Jahr, heute sind es 522 Mitglieder und über 1 Mio an Spenden und Beiträgen, die wir bekommen haben und an das Kulturhaus haben fließen lassen.

Da ich äußerste Transparenz in unserem Förderverein schätze, will ich hier auch einmal anbringen, dass wir über die 18 Jahre weg gerechnet, an Sachkosten, Werbung Porto pro Jahr genau 11.919 ? aufgewendet haben. Selbstverständlich agieren alle von uns im Förderverein ehrenamtlich.

Ich glaube, es ist die gegenseitige Wertschätzung, die wir uns alle entgegenbringen und die mir immer wieder Freude macht und mich und die anderen Vorstandsmitglieder bestärken für dieses Haus zu arbeiten.

Dafür danke ich Ihnen allen und ganz besonders an diesem Abend Ihnen lieber Herr Daum.

Sie waren ein guter Wegbegleiter, schätzten es sehr, wenn ich zügig die Mitgliederversammlungen “durchzog”, halfen uns in prekären Situationen mit Rat und Tat, hatten so glaube ich, auch Spaß mit uns.

Wir vermissen Sie sicher, aber wir sind natürlich überzeugt, dass Sie uns in Treue (nicht ergeben) aber erhalten bleiben.

Um dies zu dokumentieren, haben wir gedacht, wir geben Ihnen und Ihrer Frau einen festen Terminplan für 5 Veranstaltungen, von denen wir glauben, es ist eine abwechslungsreiche Kost im besten Sinne des Kulturhauses. Da gibt es etwas zu lachen, nachzudenken, zu reflektieren. Ich hoffe, wir sehen Sie nicht nur an diesen Abenden!

Frau Hannelore Schimpf, 1. Vorsitzende (Foto: Gerhard Schimpf)